Burnout vorbeugen: 14 Tipps zur Burnout Prävention

Burnout vorbeugen

Ich bin froh, dass du diesen Artikel gefunden hast, und dich damit beschäftigst, wie du Burnout vorbeugen kannst! Denn leider kommt das Bewusstsein für Burnout-Prävention bei den meisten erst, wenn die körperliche Belastung und der psychische Druck bereits nicht mehr auszuhalten sind. Doch auch, wenn es bei dir schon sehr brenzlich ist, findest du hier direkt anwendbare Tipps zur Vorbeugung einer Verschlimmerung deiner Situation.

Vielleicht bist du aber auch ein:e: Mitarbeiter:in der Personalabteilung eines Unternehmens und hast betriebliches Interesse an diesem Artikel. Auch dann freue ich mich sehr, denn die Prävention von Burnout sollte bei jeder Führungskraft auf der To-Do Liste stehen. Psychische Erkrankungen müssen von Arbeitgebenden ernst genommen werden. Laut einer Studie der Krankenkasse AOK ist die Rate der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Burn-out Erkrankungen in Deutschland vom Jahr 2004 bis 2022 drastisch gestiegen (von 0,6 AU-Fällen je tausend AOK Mitglieder pro Jahr auf 6,8!).

Auch nach einer Studie von Deloitte sagten 77 Prozent der Befragten, dass sie Burn-out-Fälle bei ihrem derzeitigen Job erlebt haben.  

Den Mitarbeitenden Entspannungstechniken oder autogenes Training beizubringen, ist zwar ein Anfang, reicht aber bei weitem nicht mehr aus. Betriebliche Gesundheitsförderung, Aufklärung über psychische Gesundheit bzw. psychische Belastungen und Maßnahmen zur Prävention sollten bei Personaler:innen als Selbstverständlichkeit auf dem Plan stehen.

Aber nun genug des moralischen Appells. 

Du kannst diesen Artikel auf zwei verschiedene Arten nutzen.

1. Wenn du schon gut über Definition, Auslöser und Symptome des Burnout-Syndroms informiert bist, kannst du die erste Hälfte getrost überspringen und dir direkt die Tipps zur Burnout-Prävention durchlesen.

2. Falls das Thema der Überlastung für dich noch sehr neu ist, dann lies gerne den kompletten Artikel. Je umfangreicher du informiert bist, und das Thema verstehst, desto besser kannst du einer Erkrankung entgegenwirken.

Wie wird das Burnout-Syndrom definiert?

Damit du dir erstmal einen Überblick über das Thema verschaffen kannst, habe ich hier eine Definition der Erkrankung für dich:

Burnout wird als ein Zustand tiefer emotionaler, mentaler und physischer Erschöpfung definiert, der durch anhaltenden Stress und Überforderung entsteht, insbesondere im beruflichen Kontext. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt Burnout als ein Syndrom, das aus „chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wurde“, resultiert.

Die Symptome von Burnout können in drei Hauptdimensionen unterteilt werden:

1. Emotionale Erschöpfung: Ein Gefühl der extremen Erschöpfung, das sich in fehlender Energie für soziale Kontakte bzw. Interaktionen äußert.
2. Depersonalisation oder Zynismus: Eine distanzierte, negative oder gleichgültige Haltung gegenüber der Arbeit und anderen Menschen, oft begleitet von einem Verlust des Interesses an der Arbeit.
3. Reduzierte Leistungsfähigkeit: Ein Gefühl der Ineffektivität, ein Rückgang des beruflichen Erfolgs und ein vermindertes Selbstwertgefühl.

Wie kann Burnout entstehen?

Die Erkrankung verläuft nicht bei jedem Menschen gleich. Meist entsteht sie durch eine Kombination von verschiedenen Faktoren, die zu einem Zustand der chronischen Überlastung führen können. Hier sind einige der Hauptursachen:

1. Arbeitsbezogene Faktoren
  – Zu hohe Arbeitsbelastung: Zu viele Aufgaben, zu hoher Druck, und unrealistische Erwartungen können zu chronischem Stress führen.
  – Mangelnde Kontrolle und Handlungsspielraum: Wenn Menschen das Gefühl haben, keinen Einfluss auf ihre Arbeitssituation zu haben, kann dies zu einem Gefühl der Hilflosigkeit beitragen.
  – Unklare Erwartungen: Unklare oder sich ständig ändernde Erwartungen an die Arbeitsleistung können Unsicherheit und Stress verursachen.
  – Mangel an Anerkennung: Fehlende Wertschätzung oder Belohnung für geleistete Arbeit kann zu Frustration und Demotivation führen.
  – Schlechtes Arbeitsklima: Konflikte mit Kollegen, Mobbing oder ein toxisches Arbeitsumfeld können erheblich zum Burnout-Risiko beitragen.
  – Monotone oder unbefriedigende Arbeit: Tätigkeiten, die als sinnlos oder langweilig empfunden werden, können ebenfalls zur Erschöpfung führen, insbesondere wenn sie mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden sind.

2. Persönliche Faktoren
  – Perfektionismus: Menschen, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen und unnachgiebig versuchen, Arbeitsaufgaben fehlerfrei zu meistern, sind besonders anfällig für einen Erschöpfungszustand.
  – Geringe Stressbewältigungsfähigkeiten: Wer Schwierigkeiten hat, mit Stress umzugehen, läuft eher Gefahr, in den Burnout zu geraten.
  – Mangel an Erholung: Zu wenig Schlaf, keine ausreichende Freizeit oder die Unfähigkeit, abzuschalten, können die Erschöpfung verstärken.
  – Ungesunde Work-Life-Balance: Ein Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, bei dem Arbeit das Leben dominiert, erhöht das Risiko, aufgrund der belastenden Situation zu erkranken.

3. Soziale Faktoren
  – Isolation: Ein Mangel an sozialer Unterstützung oder Einsamkeit kann das Gefühl der Erschöpfung verstärken.
  – Hohe Verantwortung: Menschen in Berufen mit hoher Verantwortung, wie etwa Ärzte, Lehrer oder Pflegekräfte, gehören nach Gefährdungsbeurteilung zu einer Burnout-Risikogruppe.

– Konstanter Kundenkontakt: Wer jeden Tag höflich und freundlich sein muss und sich auch bei persönlichen, verbalen Angriffen nicht wehren darf, kann auf Dauer unter emotionaler Erschöpfung leiden. Diese Situationen entstehen meistens bei Servicekräften, Dienstleistern und besonders beim monotonen Kundenservice in Callcentern.
  – Druck durch soziale Medien: Die ständige Erreichbarkeit und der Vergleich mit anderen können zusätzlichen Stress verursachen.

 4. Organisatorische Faktoren
  – Fehlende Ressourcen: Ein Mangel an ausreichenden Mitteln, Werkzeugen oder Unterstützung, um die Arbeit effektiv zu erledigen, kann Stress und Überforderung verursachen.
  – Kultureller Druck: Eine Unternehmenskultur, die ständige Verfügbarkeit bzw. permanente Erreichbarkeit, Überstunden oder das Setzen von hohen, unerreichbaren Zielen fördert, trägt erheblich zum Burnout bei.

5. Gesellschaftliche Faktoren
  – Wirtschaftliche Unsicherheit: Angst vor Arbeitsplatzverlust oder wirtschaftlichem Abstieg kann chronischen Stress verursachen.
  – Veränderte Arbeitsbedingungen: Die Digitalisierung und die Verbindung durch mobile Geräte erhöhen den Druck. Emails können überall gelesen und beantwortet werden, Whatsapp-Gruppen nehmen zu, Apps schicken dir konstant Erinnerungen.

Burnout entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer dieser Faktoren über einen längeren Zeitraum. Es handelt sich nicht um eine plötzliche Erkrankung, sondern um einen schleichenden Prozess, der sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre entwickeln und in seiner Intensität schwanken kann.

Welche Burnout-Symptome gibt es?

Die Anzeichen von Burnout sind vielfältig und können sich sowohl körperlich, emotional als auch geistig äußern. Sie entwickeln sich langsam und können anfangs schwer zu erkennen sein. Dies sind die häufigsten Symptome, die mit Burnout in Verbindung gebracht werden:

1. Emotionale Probleme:
  – Erschöpfung: Ein überwältigendes Gefühl von Müdigkeit und Energieverlust, das auch nach ausreichend Schlaf und Ruhe bestehen bleibt.
  – Das Gefühl, überfordert zu sein: Ein ständiges Gefühl, die Anforderungen nicht mehr bewältigen zu können.
  – Zynismus und Distanziertheit: Eine negative, zynische Haltung gegenüber der Arbeit, Kollegen, Kunden oder dem Leben im Allgemeinen. Dies kann auch zu sozialem Rückzug führen.
  – Verlust von Motivation und Freude: Aufgaben, die früher Spaß gemacht haben oder als erfüllend empfunden wurden, werden als Last wahrgenommen.
  – Gefühl von Hilflosigkeit und Sinnlosigkeit: Ein tiefes Gefühl der Hoffnungslosigkeit und der Sinnlosigkeit der eigenen Tätigkeit.

2. Kognitive Probleme
  – Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Gedächtnisprobleme und das Gefühl, geistig „abwesend“ zu sein.
  – Entscheidungsschwierigkeiten: Unentschlossenheit und Schwierigkeiten, klare Entscheidungen zu treffen.
  – Negative Gedankenmuster: Häufige Grübeleien und negative Gedanken über die eigene Leistungsfähigkeit und den Wert der eigenen Arbeit.

3. Körperliche Probleme
  – Chronische Müdigkeit: Ständige Müdigkeit und Energielosigkeit, die selbst nach längeren Ruhephasen bestehen bleibt.
  – Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafstörungen oder frühes Erwachen, oft begleitet von einem Gefühl der Erschöpfung am Morgen.
  – Kopfschmerzen: Häufige Kopfschmerzen oder Migräne, die durch Stress verstärkt werden.
  – Magen-Darm-Probleme: Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall.
  – Muskelverspannungen und Schmerzen: Besonders im Nacken, Rücken oder in den Schultern, oft als Folge von Stress und Anspannung.

4. Verhaltensbezogene Probleme
  – Rückzug: Soziale Isolation und das Vermeiden von Kontakten, selbst zu engen Freunden und Familie.
  – Vernachlässigung von Verpflichtungen: Schwierigkeiten, tägliche Aufgaben zu bewältigen, Termine einzuhalten oder Verantwortung wahrzunehmen.
  – Vermehrter Substanzgebrauch: Erhöhter Konsum von Alkohol, Medikamenten oder Drogen als Bewältigungsstrategie.
  – Verminderte Leistungsfähigkeit: Nachlassende Produktivität, häufige Fehler bei der Arbeit und eine allgemeine Verschlechterung der Arbeitsleistung.

5. Emotionale Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
  – Reizbarkeit: Geringere Reizschwelle, leicht auslösbarer Ärger oder Frustration.
  – Stimmungsschwankungen: Wechsel zwischen Depression, Angst und Gereiztheit.
  – Gefühl von Leere und Isolation: Gefühl der inneren Leere, Isolation und ein Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben.

6. Psychosomatische Beschwerden
  – Herz-Kreislauf-Beschwerden: Erhöhter Blutdruck, Herzrasen oder Brustschmerzen, die durch Stress verursacht werden können.
  – Immunschwäche: Häufige Infektionen oder längere Genesungszeiten, da das Immunsystem durch anhaltenden Stress geschwächt wird.

Burnout kann sich bei jedem Menschen unterschiedlich manifestieren, und die Symptome können je nach Schweregrad variieren. Es ist wichtig, diese Anzeichen ernst zu nehmen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um den Zustand zu verbessern und schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Burnout vorbeugen: 14 praktische Tipps zur Burnout Prävention

Um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben ist es essenziell sich mit den wahren Ursachen der Erschöpfungskrankheit und deren Präventionsmaßnahmen zu beschäftigen.

Wenn du erste Symptome eines Burnouts bei dir bemerkst, hast du drei Möglichkeiten: Du kannst die belastende Situation im Unternehmen mit deinen Vorgesetzten besprechen, dir professionelle Unterstützung von einer Beratenden Person suchen und/oder du kannst dir selbst mit diesen Tipps im Alltag helfen.

  1. Mentale Stärke entwickeln: Am wichtigsten ist ein positives Mindset, um den Körper fit zu halten. Wenn wir gestresst sind und uns in negativen Denkmustern befinden, wirkt sich das ziemlich schnell auf den Körper aus. Das kann sich z.B. in Muskelverspannungen, Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen oder chronischen Krankheiten äußern. Doch ein positives Mindset heisst nicht, dass du deine Sorgen verdrängen sollst. Im Gegenteil. Du kannst dich mit ihnen auseinandersetzen, sie annehmen und gezielt nach Lösungen suchen. Statt nur an die Probleme zu denken, fokussiere dich eher auf die Lösungen. Gewöhne dir auch an, deine täglichen Erfolge aufzulisten. Meistens sehen wir nur, was wir NICHT geschafft haben. Schreibe dir am besten jeden Tag eine Liste mit den Dingen, die du GESCHAFFT hast, auch, wenn sie klein sind.

2. Lerne “Nein” zu sagen: Viele Menschen brennen aus, weil sie so genannte People Pleaser sind. Sie haben schon als Kinder gelernt, dass sie keine Chance haben, zu widersprechen, oder, dass sie sich um andere kümmern müssen, damit ihr eigenes Leben besser wird. Hier gibt es viele Szenarien, die in der Vergangenheit falsch gelaufen sein könnten. Fakt ist, dass diese Menschen denken, dass die Welt nur funktioniert und sie sicher sind, wenn sie immer schön brav alles mitmachen. Und ganz ehrlich, es funktioniert auch. Ich war selber eine People Pleaserin, wurde Mitarbeiterin des Monats, habe unendlich Lob bekommen und wurde diverse Male befördert. Und was hat es mir am Ende gebracht? Einen Burnout. Ich will damit nicht sagen, dass du von nun an einen schlechten Job machen solltest. Frage dich jedoch, wo du im Job hin möchtest, wie weit deine Energie reicht und welche Aufgaben wirklich unnötig für dich sind.

3. Naturerlebnisse: Womöglich verbringst du sehr viel Zeit im Büro oder im Gebäude deines Unternehmens. Du kommst also nicht allzu oft an die frische Luft. Zeit in der Natur, in der Sonne und an der Luft zu verbringen ist jedoch essentiell für uns Menschen. Die Natur ist unser natürliches Zuhause. Wir brauchen ausreichend Vitamin D und natürlich Sauerstoff, um gesund zu bleiben. Außerdem hat die Natur einen beruhigenden Effekt auf unser Nervensystem.

4. Gesunde Ernährung: Wenn du jeden Tag eine lange To-Do Liste hast, nimmst du dir womöglich weniger Zeit für gesunde Ernährung. Morgens reicht der Kaffee zum Frühstück, mittags holst du dir einen Döner vom Eck-Imbiss und abends wird sich dann eine Pizza bestellt. Das kannst du ruhig mal machen, aber es sollte nicht zu deiner Routine werden. Wir brauchen wichtige Nährstoffe, die im Fast Food nicht zu finden sind. Versuche dir öfter selbst etwas zu kochen und nutze dabei frische Zutaten. Nehme dir gesunde Snacks mit zur Arbeit (z.B. Früchte oder Nüsse). Und versuche auch auf deinen Genussmittelkonsum zu achten. Alkohol, Nikotin und Drogen verschlimmern Stress erheblich.

5. Pausen fürs Gehirn einführen: Manchmal beschäftigt uns der Job gedanklich 24/7. Besonders, wenn wir in Positionen mit Verantwortung stecken. Auch wenn wir abends im Bett liegen, denken wir noch über Optimierungen oder Chancen nach. Doch unser Gehirn muss ab und zu mal abschalten können, um sich zu regenerieren. Mache dich mit verschiedenen Meditationsmethoden vertraut und nutze diese am besten Abends, bevor du schlafen gehst. Du kannst Meditation auch nutzen, wenn du Denkblockaden hast. Nachdem du deinem Gehirn eine Pause gegönnt hast, kommt die Energie meistens zurück. Manchmal tut es selbst ein kurzer Spaziergang. 

6. Genügend Schlaf einplanen: Damit kommen wir direkt zum Thema Schlaf. Nimm dir genug Zeit für ausreichend Schlaf. Ohne Schlaf kann sich der Körper nicht regenerieren und nicht detoxen. Versuche also, nicht bis spät in die Nacht deine Serie zu schauen oder diverse Social Media Apps zu durchscrollen. Wenn du bis spät in die Nacht vor einem hellen Bildschirm oder in einem hellen Raum bist, verhindert das die Produktion des Schlafhormons Melatonin.

7. Zeitmanagement & Planung: Dieser Punkt ist besonders wichtig für Selbstständige oder Personen in Positionen mit Verantwortung. Um nicht den Überblick zu verlieren oder ins Prokrastinieren zu kommen, solltest du dir einen Jahresplan, einen Monatsplan, einen Wochenplan und einen Tagesplan erstellen. Für einige ist das selbstverständlich, aber andere haben es nie gelernt, sich selbst zu organisieren. Mit einem guten Plan hast du stets dein Ziel, Schritte, Meilensteine und eigene Deadlines im Blick und einen Fahrplan, an den du dich halten kannst. Sortiere deine Aufgaben jeden Tag und erledige die wichtigsten Dinge zuerst (priorisieren lernen). Wenn du das Wichtigste bis zum Ende des Tages aufschiebst, dann wirst du den ganzen Tag gestresst sein. Das kannst du für die Arbeit und in deinem Alltag anwenden. Wenn du dich schnell überlastet fühlst, kann es manchmal einfach daran liegen, dass du nicht sonderlich gut organisiert bist.

8. Höre auf deinen Körper: Wenn du Angst vor einer Kündigung oder Druck von Mitarbeitenden spürst, ignorierst du eventuell die Zeichen deines Körpers, der nach einer Pause ruft. Bei Müdigkeit trinkst du einen Kaffee oder schnappst dir Schokolade. Manchmal müssen wir durchziehen, um weiterzukommen, doch wenn es möglich ist, versuche dir lieber Pausen zu gönnen, statt dich ständig zu pushen. Hierfür müssen natürlich auch die Arbeitgeber:innen bewusster werden und Raum für flexible Pausen geben. 

Burnout vorbeugen

9. Bewegungspausen und sportliche Aktivität: ständiges Sitzen ist laut Forschung einer der gängigsten Gründe für diverse Krankheiten und körperliche Probleme. Der Körper ist für Bewegung konstruiert und wenn wir das nicht tun, “rosten” wir. Mit regelmäßigen Bewegungspausen und Sport unterstützt du dein Herz, Kreislaufsystem, Muskeln, Verdauung, vermeidest Übergewicht und tust sogar deiner Psyche etwas Gutes.

10. Soziale Kontakte: Auch wenn du viel beschäftigt bist, ist es wichtig, Freund:innen zu treffen. Einerseits lenkt es uns von der Arbeit ab und gibt dem Gehirn eine Pause. Andererseits ist es gesund für uns, wenn wir mit Freund:innen interagieren. Wir tauschen uns über unser Leben aus, lachen oder weinen zusammen. Menschen sind soziale Wesen und selbst als introvertierter Mensch kann ich bestätigen, dass ich mich nach einer Weile des Alleinseins auf einen Austausch mit engen Freund:innen freue. Darüber hinaus können Freunde oder Familie mentale Unterstützung und Verständnis in schwierigen Zeiten bieten.

11. Lege Perfektionismus ab: Von Burnout sind vermehrt Menschen betroffen, die alles perfekt machen wollen. Beziehungsweise denken sie, dass sie perfekt sein müssen, um Anerkennung zu erhalten oder eine Daseinsberechtigung zu haben. Das ist ein wenig wie mit den People Pleasern. Solche Muster sind in der Kindheit entstanden, aber nützen uns jetzt nicht mehr viel. Sobald du deinen Perfektionismus ablegen kannst, wird dein Leben so viel leichter. Für mich war es ein Game Changer und ich möchte nicht mehr zurück zu der „perfekten“ Version von mir. Der schöne Nebeneffekt beim Ablegen des Perfektionismus ist, dass du plötzlich viel authentischer wirst.

12. Handlungsspielraum schaffen: Oft brennen Menschen aus, weil sie in ein System gepresst werden, was ihnen keine Wahl in der täglichen Bewältigung der Aufgaben gibt. Besonders im Kundenservice ist es wichtig, etwas Spielraum zu ermöglichen. Wenn sich ein:e Kund:in als besonders kompliziert entpuppt, hilft es manchmal, wenn man ihn/sie an andere Kollegen delegieren kann. Auch Wahlmöglichkeiten zwischen Home-Office und Büro, geben vielen Menschen mehr Freiheit. Um mehr Handlungsspielraum im Job zu schaffen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Überlege dir, wie dein Tag einfacher für dich verlaufen würde. Bespreche deine Ideen mit deinen Vorgesetzten.

13. Du darfst dich wehren: Das bringt mich auch direkt zu der Tatsache, dass die „Der Kunde ist König“ Philosophie ihre Grenzen hat. Natürlich ist es verkaufsfördernd, wenn wir nett zu Kund:innen sind. Wenn diese jedoch ausfällig werden, sollten wir das nicht runterschlucken und einfach weiter freundlich lächeln. Ich finde es sollte „erlaubt“ sein, dass man die Menschen darauf hinweist, dass sie gerade persönlich werden und ihnen einfach die Optionen aufzählt, die sie in dem Moment haben. Ohne dabei weiter lächeln zu müssen. Denn wenn wir regelmäßig solchen Situationen ausgesetzt sind, und uns nicht wehren dürfen, übt das extremen emotionalen Druck in uns aus. Dieses Phänomen nennt sich emotionale Dissonanz (ein Zustand, bei dem die gezeigten Emotionen nicht mit den gefühlten Emotionen übereinstimmen) und kann Burnout begünstigen. Bespreche gerne mit deinen Vorgesetzten, was du hier für Möglichkeiten der Kommunikation mit Kund:innen hast. 

14. Stelle dir einen Krisenplan zusammen: Die eine Maßnahmen, die mir den meisten Druck aus meinem Leben genommen hat ist die, dass ich ab einem bestimmten Zeitpunkt einen Krisenplan hatte. Ich habe mir überlegt, was ich machen würde, wenn ich kündigen oder gekündigt werden würde. Es gab so viele Optionen für neue Jobs. Wenn du kein komplett unfähiger Mensch bist, wirst du immer einen neuen Job bzw. neue Chancen finden. Vielleicht sogar etwas, was viel besser zu dir passt. Ich dachte mir also immer ,,was hab ich wirklich zu verlieren?“. Trau dir mehr zu, habe mehr Vertrauen in dich. Wenn du jetzt unglücklich bei deinem:er Arbeitgeber:in bist, gibt es sicherlich zumindest eine andere Option für dich!

Fazit

Manche von diesen Tipps zur Stressbewältigung hast du vielleicht schon gehört, andere hingegen nicht.

Ich könnte diese Liste von gängigen Tipps und denen, die mir persönlich geholfen haben, noch Stunden weiterführen oder ein Buch darüber schreiben. Doch vorerst will ich dich nicht mit Infos überfordern. Step by Step. 

Les dir zu dem Thema Stress auch gerne meinen Artikel über den Cortisolspiegel durch:

Cortisolspiegel senken – Das Stresshormon in den Griff bekommen

Im Grunde kannst du auch über jeden Punkt, der beim Absatz “Wie kann Burnout entstehen?” steht (und dich betrifft), mit deinen Vorgesetzten oder deinem Betriebsrat reden.

Am wichtigsten ist: wenn du beginnst, achtsamer zu leben und deine Routinen, deine Gedankenmuster und deine Umwelt im Blick zu behalten, wirst du deine Energie auf Dauer bewahren können und deine Widerstandsfähigkeit stärken.

Ehrlich gesagt hoffe ich jedoch, dass sich generell die Unternehmenswerte der Firmen der aktuellen Situation anpassen. Die Aufgabe, an sich zu arbeiten, wird immer auf die Angestellten abgewälzt. Doch es gibt nicht immer mehr Burnout-Betroffene, weil Menschen unfähig sind mit Stress umzugehen, sondern weil unsere Arbeitswelt einfach nicht an menschliche Bedürfnisse angepasst ist. Das System ist extrem veraltet und es bedarf einer Umstrukturierung. 

Der “New Work“ -Wandel kommt … jedoch sehr langsam. Je mehr wir auf das Thema aufmerksam machen, desto mehr Einfluss können wir nehmen.

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Autor

  • Gründerin vom Wise Woman Magazine | Kommunikationswirtin | Ernährungsberaterin nach traditioneller chinesischer Medizin | Coach für kognitive Verhaltenstherapie Techniken

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