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Hast du dich schon Mal gefragt, wie ein Coaching abläuft?
Wenn man im Leben nicht weiter kommt, ist es sinnvoll sich professionelle Unterstützung zu holen. Viele Menschen sind jedoch unsicher, ob ein:e Coach:in ihnen helfen kann. Meistens, weil sie nicht genau wissen was bei einem Coaching genau passiert und wie die Struktur aufgebaut ist.
Oft hilft es, sich einen Überblick über die verschiedenen Coaching Methoden zu verschaffen, um mehr Gewissheit zu haben.
Jeder:e Coach:in arbeitet anders. Viele nutzen jedoch das Systemische Coaching. Darum schauen wir uns das in diesem Artikel genauer an.
Systemisches Coaching ist eine effektive Methode, um persönliche und berufliche Herausforderungen zu meistern.
Es basiert auf der Annahme, dass Menschen Teil eines größeren Systems sind – sei es das familiäre Umfeld, das Team im Unternehmen oder die Gesellschaft als Ganzes. Doch wie funktioniert systemisches Coaching genau? In diesem Artikel erfährst du, welche Prinzipien dahinterstecken, wie eine typische Coaching-Session abläuft und welche Vorteile es bietet.
Was ist systemisches Coaching?
Beim systemischen Coaching geht es darum, Menschen zu unterstützen, neue Perspektiven auf ihre Herausforderungen zu gewinnen. Der Fokus liegt nicht nur auf der einzelnen Person, sondern auf den Wechselwirkungen innerhalb des gesamten Systems.
Das bedeutet: Probleme oder Blockaden werden nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext der Beziehungen und Strukturen, in denen sich eine Person bewegt.
Diese Coaching-Methode basiert auf Erkenntnissen aus der Systemtheorie, der Psychologie und der Kommunikationswissenschaft. Dabei wird davon ausgegangen, dass Veränderungen an einer Stelle des Systems Auswirkungen auf andere Teile haben. Ein gutes Beispiel: Wenn sich eine Führungskraft in ihrer Kommunikation verändert, beeinflusst das automatisch das gesamte Team.
Wenn dich die Neugier auf ein 1:1 Coaching dieser Art gepackt hat, kontaktiere hierfür gerne Angelique. Sie bietet Systemisches Coaching in Viersen an.
Die zentralen Prinzipien des systemischen Coachings
Systemisches Coaching unterscheidet sich von anderen Coaching-Ansätzen durch einige zentrale Prinzipien:
- Ganzheitliche Betrachtung: Der Coachee wird nicht isoliert gesehen, sondern als Teil eines größeren Systems.
- Lösungsorientierung: Der Fokus liegt auf Ressourcen und Möglichkeiten, anstatt Probleme aus der Vergangenheit zu analysieren.
- Eigenverantwortung: Der Coachee wird ermutigt, eigene Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
- Veränderung durch Perspektivwechsel: Durch gezielte Fragen werden neue Sichtweisen angeregt, die Veränderungen erleichtern.
- Kommunikation als Schlüssel: Sprache, Körpersprache und unbewusste Kommunikationsmuster spielen eine zentrale Rolle im Coaching-Prozess.
Lesetipp: Finde passende Coaching Sprüche, um dich im Alltag zu motivieren und deinen Horizont zu erweitern.
Ablauf einer systemischen Coaching-Session
Ein systemisches Coaching folgt keinem starren Schema, sondern wird individuell an die Bedürfnisse des Coachees angepasst. Dennoch gibt es typische Phasen, die sich in fast jeder Sitzung wiederfinden:
1. Auftragsklärung und Zieldefinition
Am Anfang steht die Klärung des Anliegens. Der Coach stellt gezielte Fragen, um herauszufinden, welches Ziel der Coachee erreichen möchte. Dabei geht es oft um berufliche Themen, persönliche Weiterentwicklung, Beziehungen oder Entscheidungsfindung.
Typische Fragen in dieser Phase:
- Was genau möchtest du durch das Coaching erreichen?
- Welche Herausforderungen stehen aktuell im Fokus?
- Wie würde eine ideale Lösung für dich aussehen?
2. Analyse des Systems
Hier wird das Umfeld des Coachees betrachtet. Welche Menschen oder Strukturen beeinflussen die Situation? Durch Visualisierungen, wie das Systembrett oder Genogramme, können Wechselwirkungen sichtbar gemacht werden.
Beispielhafte Fragen:
- Wer oder was spielt eine Rolle in deinem aktuellen Problem?
- Wie beeinflussen sich die einzelnen Elemente deines Umfelds gegenseitig?
- Welche unbewussten Muster sind erkennbar?
3. Perspektivwechsel und Lösungsfindung
Nun geht es darum, neue Blickwinkel einzunehmen. Durch spezielle Methoden wie das Reframing (Umdeutung einer Situation) oder die Arbeit mit inneren Anteilen werden alternative Lösungswege sichtbar.
Hilfreiche Fragen in dieser Phase:
- Was würde eine neutrale Person zu dieser Situation sagen?
- Welche Perspektive hast du bisher nicht in Betracht gezogen?
- Welche Ressourcen kannst du aktivieren?
4. Umsetzung und Transfer
Damit die Erkenntnisse aus dem Coaching nachhaltig wirken, wird ein konkreter Handlungsplan erstellt. Hier geht es darum, kleine Schritte zu definieren und mögliche Hindernisse im Voraus zu identifizieren.
Mögliche Fragen:
- Welche erste Maßnahme kannst du sofort umsetzen?
- Wie kannst du überprüfen, ob du auf dem richtigen Weg bist?
- Welche Unterstützung brauchst du dabei?
Methoden und Techniken im systemischen Coaching
Systemische Coaches nutzen eine Vielzahl von Methoden, um Veränderungen zu fördern. Hier sind einige der wichtigsten:
- Zirkuläre Fragen: Diese Fragen helfen dabei, neue Perspektiven zu gewinnen, indem sie indirekt auf das System eingehen. Beispiel: „Was würde dein Kollege über deine aktuelle Situation sagen?“
- Aufstellungen (z. B. Systembrett): Dabei werden Personen oder Themen symbolisch im Raum angeordnet, um Beziehungen sichtbar zu machen.
- Reframing: Eine Technik, um negative Sichtweisen in positive oder neutrale umzuwandeln.
- Arbeit mit Glaubenssätzen: Limitierende Überzeugungen werden identifiziert und in stärkende Glaubenssätze umgewandelt.
- Skalierungsfragen: Diese Methode hilft, Fortschritte messbar zu machen, indem der Coachee seinen aktuellen Zustand auf einer Skala von 1 bis 10 einschätzt.
Vorteile des systemischen Coachings
Systemisches Coaching hat viele Vorteile – sowohl für Einzelpersonen als auch für Teams.
- Nachhaltige Veränderungen: Da das gesamte System betrachtet wird, sind Veränderungen tiefgreifender und langfristig wirksam.
- Selbstreflexion und Eigenverantwortung: Der Coachee wird nicht von externen Lösungen abhängig gemacht, sondern entwickelt eigene Strategien.
- Verbesserte Kommunikation: Durch bewussteren Umgang mit Sprache und Mustern können Missverständnisse reduziert werden.
- Mehr Klarheit und Orientierung: Der Blick auf das große Ganze hilft, bessere Entscheidungen zu treffen.
Fazit
Systemisches Coaching ist eine wirkungsvolle Methode, um persönliche und berufliche Herausforderungen zu meistern. Durch den Blick auf das gesamte System, gezielte Fragen und kreative Methoden werden neue Perspektiven eröffnet und nachhaltige Veränderungen ermöglicht. Ob im Business-Coaching oder für persönliche Themen – wer offen für Reflexion und neue Sichtweisen ist, kann durch systemisches Coaching wertvolle Erkenntnisse gewinnen.
Häufig gestellte Fragen zu systemischem Coaching
Was unterscheidet systemisches Coaching von klassischem Coaching?
Systemisches Coaching betrachtet nicht nur die einzelne Person, sondern das gesamte Umfeld und die Wechselwirkungen innerhalb eines Systems. Klassisches Coaching fokussiert sich oft stärker auf individuelle Lösungen.
Für wen ist systemisches Coaching geeignet?
Diese Coaching-Methode eignet sich für Führungskräfte, Teams, Einzelpersonen und sogar Familien, die neue Perspektiven auf Herausforderungen gewinnen möchten.
Wie lange dauert ein systemisches Coaching?
Die Dauer ist individuell und hängt vom Anliegen ab. Manche Themen lassen sich in wenigen Sitzungen klären, andere benötigen einen längeren Prozess über mehrere Monate.
Brauche ich Vorkenntnisse für ein systemisches Coaching?
Nein, es sind keine speziellen Vorkenntnisse nötig. Wichtig ist lediglich die Bereitschaft, sich auf neue Sichtweisen einzulassen.
Kann systemisches Coaching auch online stattfinden?
Ja, viele Coaches bieten Sitzungen auch online an, was besonders für vielbeschäftigte Menschen eine flexible Lösung ist.