Was ist Qigong und wie hilft es deinem Körper und Geist?

Qigong für Anfänger

Qigong wird immer beliebter & bekannter im Westen. Es ist eine sanfte, jedoch sehr effektive Bewegungsform. Langezeit dachten wir im Westen, dass die Qigong Bewegungsabläufe für alte Leute seien. Denn man kannte sie nur aus Bildern von der chinesischen Kultur, in denen alte Menschen im Park praktizieren. Doch Heute wird Qigong auf der ganzen Welt praktiziert und hat sich zu einer vielfältigen Disziplin entwickelt. Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe nutzen Qigong, um ihre Gesundheit zu verbessern, Stress abzubauen und ein Gefühl der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zu erreichen.

Ein wenig zur Geschichte von Qigong

Qigong ist eine jahrtausendealte chinesische Praxis, die auf der Idee beruht, den Fluss von Qi, der Lebensenergie, im Körper zu regulieren und zu stärken. Die Geschichte des Qigong reicht bis in die frühen Zeiten der chinesischen Zivilisation zurück, mit Ursprüngen, die in der daoistischen Philosophie, der chinesischen Medizin und den traditionellen Kampfkünsten verwurzelt sind.

Die Entwicklung des Qigong als eigenständige Praxis begann vor mehr als 2000 Jahren während der Zhou-Dynastie. Zu dieser Zeit wurden Bewegungen, Atemtechniken und Meditationstechniken entwickelt, um die Gesundheit zu fördern, die Vitalität zu steigern und eine Verbindung zwischen Körper, Geist und Spirit herzustellen. Diese Praktiken wurden von Generation zu Generation weitergegeben und im Laufe der Jahrhunderte verfeinert.

Die Einflüsse der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) auf Qigong

Qigong Übungen haben einen festen Platz in der traditionellen chinesischen Medizin und werden als wichtige Behandlungsmethode angesehen. Denn beide Praktiken beruhen auf ähnlichen philosophischen und energetischen Prinzipien, die heilend wirken. 

1. Konzept von Qi:

Sowohl Qigong als auch die TCM basieren auf dem Konzept von Qi, einer vitalen Energie, die den Körper durchströmt und für Gesundheit und Wohlbefinden entscheidend ist. Qigong-Übungen zielen darauf ab, den Fluss von Qi im Körper zu harmonisieren und zu stärken, was auch ein zentrales Ziel der chinesischen Medizin ist. (Man kann es auch als Harmonisierung zwischen den Energien Yin und Yang betrachten)

2. Meridiantheorie:

Die TCM postuliert ein Netzwerk von Energiebahnen im Körper, bekannt als Meridiane, durch die Qi fließt. Qigong-Übungen beziehen sich oft auf diese Meridiane und zielen darauf ab, ihren Fluss zu verbessern und Blockaden zu lösen, um die Gesundheit zu fördern. Diese Konzepte der Meridiantheorie sind eng mit Qigong verbunden und beeinflussen die Auswahl und Durchführung von Übungen.

3. Atemtechniken:

Die TCM betont die Bedeutung der Atmung für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Qigong-Übungen beinhalten oft spezifische Atemtechniken, die den Fluss von Qi im Körper unterstützen, regulieren und stärken sollen. 

4. Akupressur und Massage:

Einige Formen von Qi Gong beinhalten auch sanfte Berührungen oder Selbstmassage, die auf den Prinzipien der Leitbahnen aus Akupressur und der chinesischen Massage basieren. Diese Techniken sollen den Fluss von Qi durch bestimmte Meridiane stimulieren und so die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern.

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Auch Daoismus, Buddhismus und Kampfkünste hatten Einfluss auf Qigong

Der Daoismus, Buddhismus und der Kampfsport haben alle bedeutende Einflüsse auf die Entwicklung und Praxis von Qigong:

1. Daoismus:

Diese Philosophie hat Qigong stark geprägt, insbesondere durch die Betonung der Harmonie mit der Natur, der Suche nach innerem Gleichgewicht und der Kultivierung von Lebensenergie (Qi). Daoistische Praktiken wie Meditation, Atemübungen und Bewegungen wurden in Qigong integriert, um die Gesundheit zu fördern und ein Gefühl der Verbundenheit mit dem Dao, dem universellen Prinzip, zu erreichen. Daoistische Alchemisten entwickelten auch Techniken zur Energieumwandlung und zur Verlängerung des Lebens, die in einigen Formen von Qigong reflektiert werden.

2. Buddhismus:

Der Buddhismus brachte Meditationstechniken und philosophische Konzepte wie Achtsamkeit, Mitgefühl und das Streben nach Erleuchtung in die Praxis von Qigong ein. Einige Formen des Qigong, insbesondere solche, die sich auf spirituelles Wachstum und innere Harmonie konzentrieren, wurden stark von buddhistischen Lehren beeinflusst. Die Integration von Meditation und Bewegung in Qigong wurde von buddhistischen Mönchen gefördert, die nach Möglichkeiten suchten, Körper und Geist in Einklang zu bringen und den Weg zur Befreiung zu unterstützen.

3. Kampfkünste:

Qigong hat tiefe Wurzeln in den traditionellen chinesischen Kampfkünsten, wie zum Beispiel Tai Chi, Baguazhang und Shaolin Kung Fu. In diesen Kampfkünsten wurden Qigong-Übungen entwickelt, um die körperliche Leistungsfähigkeit, die innere Stärke und die Kampffertigkeiten zu verbessern. Qigong-Praktiken wurden verwendet, um die Gesundheit der Kämpfer zu erhalten und ihre Energie zu stärken, was zu einer ganzheitlichen Herangehensweise an die Kampfkunst führte. Diese Einflüsse sind in vielen modernen Formen des Qigong noch immer präsent, insbesondere in den Bewegungsabläufen und der Betonung von Körperhaltung, Ausdauer und innerer Kraft.

Diese 3 verschiedenen Traditionen haben zur Vielfalt und Tiefe dieser Praxis beigetragen.

Wie funktioniert Qigong als Behandlungsmethode?

Die Qi Gong Übungsreihen mit den fließenden Körperübungen sind für viele Beschwerden, unterstützend zu anderen Behandlungen, bestens geeignet und empfohlen. Außerdem wirken die Konzentrations- und Körperübungen auch präventiv. Als Methode alleine hat Qi Gong folgende Heilende Wirkung:

1. Es reguliert den Energieflusses (Qi): 

Qigong-Übungen zielen darauf ab, das Qi im Körper zum fließen zu bringen, den Fluss zu harmonisieren und zu stärken. Durch bestimmte Bewegungen, Atemtechniken und Meditation wird der Energiefluss in den Meridianen reguliert. Dies kann dazu beitragen, Energieblockaden zu lösen und den Körper in einen Zustand des Gleichgewichts und der Harmonie zu bringen.

2. Stressabbau und Entspannung:

Qi Gong fördert tiefe Atmung, entspannte Bewegungen und einen ruhigen Geist. Dies kann dazu beitragen, Stress abzubauen, die Entspannung zu fördern und das Nerven- und Kreislaufsystem auszugleichen. Menschen, die regelmäßig Qigong praktizieren, berichten oft von einem Gefühl der inneren Ruhe und Gelassenheit.

3. Stärkung des Immunsystems:

Durch die Förderung eines gesunden Energieflusses und die Unterstützung der körperlichen Entspannung kann Qi Gong das Immunsystem stärken. Indem es den Körper in einen Zustand des Gleichgewichts und der Harmonie versetzt, kann Qigong dazu beitragen, die Abwehrkräfte des Körpers gegen Krankheiten zu stärken.

4. Verbesserung der körperlichen Gesundheit:

Qigong umfasst eine Vielzahl von Bewegungen und Techniken, die die körperliche Fitness verbessern können. Durch regelmäßiges Üben können Muskeln gestärkt, Flexibilität verbessert, die Haltung korrigiert und die Durchblutung gefördert werden. Dies kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhöhen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

5. Förderung der emotionalen und mentalen Gesundheit:

Qigong beinhaltet oft Meditationsübungen und Achtsamkeitspraktiken, die dazu beitragen können, den Geist zu beruhigen, negative Emotionen abzubauen und das emotionale Wohlbefinden zu fördern. Durch die Kultivierung von Präsenz und innerer Gelassenheit kann Qigong dazu beitragen, Stress, Angst und Depression zu reduzieren.

Qigong kann als eine ganzheitliche Behandlungsmethode betrachtet werden, die den Körper und den Geist anspricht. Durch die Förderung von Gleichgewicht, Harmonie und Vitalität kann Qigong zur Gesundheit und zum Wohlbefinden auf allen Ebenen beitragen.

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Qigong für Anfänger: 2 einfache Qigong Grundübungen 

Bauchatmung

Eine einfache Qigong-Übung für Einsteiger ist die „Bauchatmung“ oder „Tiefe Atmung“. Diese Übung hilft dabei, den Geist zu beruhigen, Stress abzubauen und den Körper mit frischem Qi zu versorgen. Diese einfache Qigong-Übung kann jederzeit und überall durchgeführt werden.

Probiere es aus:

1. Vorbereitung: Stehe mit leicht gebeugten Knien, die Füße etwa schulterbreit auseinander. Entspanne die Schultern und lasse die Arme locker an den Seiten hängen. Schließe sanft die Augen, wenn es für dich angenehm ist, oder halte den Blick weich und entspannt vor dir.

2. Ausgangsposition einnehmen: Lege eine Hand sanft auf deinen Bauch, direkt unterhalb des Bauchnabels. Die andere Hand kannst du auf deine Brust legen, um dich auf deine Atmung zu konzentrieren.

3. Atme tief ein: Beginne langsam, meditativ und bewusst durch die Nase einzuatmen. Spüre, wie sich deine Bauchdecke unter deiner Hand hebt, während sich deine Lungen mit Luft füllen. Versuche, die Atmung tief in deinen Bauch zu lenken, anstatt flach in deine Brust zu atmen.

4. Halte den Atem kurz: Halte für einen kurzen Moment den Atem an, wenn du vollständig eingeatmet hast, bevor du langsam und gleichmäßig ausatmest.

5. Langsam ausatmen: Atme langsam durch den Mund aus, während du spürst, wie sich deine Bauchdecke unter deiner Hand senkt. Lass die Luft sanft und vollständig aus deinem Körper entweichen.

6. Wiederholung: Wiederhole diesen Atemzyklus mehrere Male, indem du dich auf das Gefühl konzentrierst, wie sich dein Bauch beim Ein- und Ausatmen hebt und senkt. Versuche, deine Atmung langsam und gleichmäßig zu gestalten.

7. Abschluss: Nach einigen Atemzügen kannst du langsam die Hände senken und die Augen öffnen. Stehe für einen Moment ruhig da und spüre die Auswirkungen der Übung auf deinen Körper und Geist.


Stehen

Die Qigong-Übung „Stehen“ ist eine grundlegende Praxis, die oft als „Zhan Zhuang“ bezeichnet wird. Diese Übung beinhaltet das Stehen in einer bestimmten Position, um Qi (Lebensenergie) im Körper zu kultivieren und zu lenken. Hier ist eine grundlegende Beschreibung:

1. Ausgangsposition: Stehe aufrecht mit den Füßen etwa schulterbreit auseinander. Die Knie sind leicht gebeugt, der Rücken ist gerade, die Schultern sind entspannt und die Arme hängen locker an den Seiten.

2. Mittige Ausrichtung: Stelle dir vor, dass ein unsichtbarer Faden dich von oben nach unten durchzieht, der dich sanft nach oben streckt und ausrichtet. Dein Gewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt.

3. Entspannung und Lockerheit: Lass alle Spannungen in deinem Körper los. Entspanne die Muskeln, besonders in Nacken, Schultern und Gesicht. Atme ruhig und tief.

4. Die Position halten: Bleibe in dieser Position für eine bestimmte Zeit stehen, oft zwischen 5 und 30 Minuten, je nach Erfahrung und Trainingsniveau. Während du stehst, achte auf dein Qi, spüre die Energie, die durch deinen Körper fließt.

5. Visualisierung und Fokussierung: Einige Praktizierende verwenden ihre Vorstellungskraft für Visualisierungen oder Konzentrationstechniken, um das Qi zu lenken oder Blockaden zu lösen. Dies kann das Bilden einer Verbindung zur Erde oder das Visualisieren von Licht oder Energie im Körper umfassen.

6. Abschluss: Nachdem du die Übung beendet hast, nimm dir einen Moment Zeit, um die Erfahrungen zu reflektieren und die Energie in deinem Körper zu spüren. Beende die Praxis mit einigen langsamen Dehnungen oder sanften Bewegungen, um den Körper zu lockern.

Die Übung des Stehens im Qigong kann für die Gesundheit und das Wohlbefinden von großem Nutzen sein, indem sie die Körperhaltungen verbessert, die Energiezirkulation fördert und die mentale Konzentration stärkt. 

tai-chi

Qigong ist einfach zu erlernen und es benötigt weniger körperlicher Kraft und Fitness als andere Sportarten. Wenn du beginnen willst, etwas für deine Gesundheit zu tun, bietet dir diese alte chinesische Bewegungskunst einen wunderbaren Einstieg. <3

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Für Qigong Training kontaktiere gerne Ling Gui Schule für chinesische Bewegungskünste.

Autor

  • Gründerin vom Wise Woman Magazine | Kommunikationswirtin | Ernährungsberaterin nach traditioneller chinesischer Medizin | Coach für kognitive Verhaltenstherapie Techniken

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