Heuschnupfen, Staub & Teppich Allergie: Hilfe aus der TCM

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Allergien sind für viele Menschen ein ständiger Begleiter und können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen.

Besonders Heuschnupfen, Stauballergien und die oft übersehene Teppichallergie sorgen für unangenehme Symptome wie tränende Augen, verstopfte Nasen und Atembeschwerden.

Während die westliche Medizin vor allem auf Symptomlinderung setzt, bietet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung dieser Beschwerden und betrachtet eher die Ursachen dieses Problems. In diesem Artikel erfährst du, wie Allergien aus westlicher Sicht entstehen, welche Tipps die TCM bereithält und wie du deinen Alltag allergikerfreundlicher gestalten kannst.

Wie entstehen Allergien aus westlicher Sicht?

Aus westlicher Sicht sind Allergien eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen wie Pollen, Staub oder bestimmte Materialien. Das Immunsystem betrachtet diese Stoffe fälschlicherweise als Bedrohung und setzt eine Abwehrreaktion in Gang. Histamine werden ausgeschüttet, wodurch typische Symptome wie Juckreiz, Schwellungen oder Atemprobleme entstehen.

Die Ursachen für Allergien können vielfältig sein. Eine genetische Veranlagung spielt oft eine Rolle, aber auch Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Stress oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten können das Immunsystem schwächen und allergische Reaktionen begünstigen. Zudem wird vermutet, dass unser Lebensstil, der oft übertriebene Hygienestandards beinhaltet, die natürliche Abwehrfähigkeit des Körpers beeinträchtigen kann.

Heuschnupfen

Heuschnupfen, auch allergische Rhinitis genannt, ist eine der häufigsten Allergien weltweit. Er wird hauptsächlich durch Pollen ausgelöst, die vor allem im Frühling und Sommer in der Luft schweben. Betroffene leiden häufig unter Niesanfällen, juckenden Augen, verstopften Nasen und sogar Atembeschwerden.

Die westliche Medizin behandelt Heuschnupfen meist mit Antihistaminika und Nasensprays, die die Symptome lindern sollen. Dennoch bietet diese Form der Behandlung meist nur kurzfristige Erleichterung, ohne die Ursache der Allergie zu bekämpfen. 

Hausstaub und Teppich Allergie

Eine Stauballergie wird meist durch die Ausscheidungen von Hausstaubmilben ausgelöst (Milbenkot) und ist daher eher eine Hausstaubmilbenallergie. Diese winzigen Spinnentiere leben bevorzugt in Matratzen, Teppichen und Polstermöbeln. Teppiche sind zwar häufig Auslöser von Allergien, können bei richtiger Pflege aber auch als Staubfänger dienen und die Verbreitung von Staub in der Luft reduzieren.

Bei einer Teppichallergie handelt es sich häufig nicht um eine direkte Reaktion auf das Material des Teppichs, sondern auf die darin angesammelten Allergene wie Staub, Milben oder chemische Rückstände aus Reinigungsmitteln. Die richtige Teppichauswahl und Pflege können hier einen großen Unterschied machen.

Was rät die westliche Medizin bei diesen Allergien?

Die westliche Medizin setzt bei der Behandlung von Allergien vor allem auf folgende Ansätze:

  • Antihistaminika: Reduzieren die Ausschüttung von Histamin und lindern Symptome wie Juckreiz und laufende Nasen.
  • Kortisonpräparate: Bei starken Beschwerden können kortisonhaltige Nasensprays oder Cremes verschrieben werden.
  • Allergenkarenz: Das Vermeiden von Allergieauslösern ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.
  • Hyposensibilisierung: Eine langfristige Therapie, bei der der Körper langsam an das Allergen gewöhnt wird.

Diese Methoden können Symptome lindern, bieten jedoch oft keine dauerhafte Lösung. Daher suchen viele Betroffene ergänzende Ansätze wie die TCM.

Teppiche für Allergiker :innen

Teppiche müssen nicht zwangsläufig ein Feind für Allergiker sein. Bei der richtigen Auswahl können sie sogar dazu beitragen, die Staubbelastung in der Luft zu reduzieren.

Allergiker geeignete Teppichböden:

  • Wähle Teppiche aus natürlichen Materialien wie Wolle oder Baumwolle.
  • Vermeide Teppiche mit langen Fasern, da sie Staub leichter einfangen.
  • Achte auf Teppiche, die als „allergikerfreundlich“ zertifiziert sind.

Richtig Reinigen

Eine regelmäßige und gründliche Reinigung ist das A und O für Allergiker.

  • Regelmäßiges staubsaugen von  Teppichboden: Mindestens zweimal pro Woche mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter (das Filtern vermeidet das ausstoßen von feinem Staub aus dem Sauger)
  • Wasche Teppiche, wenn möglich, regelmäßig bei hohen Temperaturen.
  • Vermeide chemische Reinigungsmittel, die Rückstände hinterlassen können.

Beachten von Allergenen

Neben Staub und Milben können auch andere Faktoren eine Rolle spielen:

  • Chemikalien in Reinigungsmitteln
  • Duftstoffe in Raumsprays
  • Tierhaare, die sich im Teppich verfangen können

Ein bewusster Umgang mit diesen Faktoren kann die Belastung deutlich reduzieren.

Hausstaubmilben bekämpfen

Hausstaubmilben sind der Hauptauslöser für viele Allergien. Um ihre Population zu minimieren:

  • Verwende milbendichte Bezüge für Matratzen und Kissen.
  • Lüfte regelmäßig und halte die Luftfeuchtigkeit niedrig.
  • Vermeide Teppiche in Schlafzimmern, wenn die Pflege zu aufwändig ist. Fliesen oder Linoleum Fußböden sind besser zu reinigen und bieten Hausstaub oder Milben weniger Raum.

Medikamente

Medikamente sind oft unverzichtbar, um akute Beschwerden zu lindern. Dazu gehören:

  • Antihistaminika: Schnelle Linderung bei akuten Symptomen.
  • Kortisonpräparate: Für stärkere Beschwerden.
  • Nasensprays: Reduzieren Schwellungen und erleichtern das Atmen.

Langfristig empfiehlt es sich jedoch, die Ursachen der Allergie zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen.

Wie sieht die TCM Allergien, die die Schleimhäute betreffen?

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet Allergien als ein Ungleichgewicht von Qi (Lebensenergie) bzw. Yin und Yang, oft in Kombination mit einem geschwächten Immunsystem und blockierten Energiebahnen. Allergien, die die Schleimhäute betreffen, werden häufig mit einem Ungleichgewicht des Lungen-Qi in Verbindung gebracht. Oder Problemen der Schleimhäute an sich. Diese können entweder zu trocken oder nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und daher nicht gesund genug sein. 

Um das Qi wieder aufzubauen und die Schleimhäute zu vitalisieren, gibt es mehrere Möglichkeiten über die Ernährung.

Qi Aufbau:

Durch westliche Abnehm- und Gesundheitstrends versuchen viele Menschen oft Salate und Rohkost zu essen. Oder sie greifen durch Stress und Zeitmangel verhäuft zu kalten Mahlzeiten wie Sandwiches, belegten Brötchen und Stullen.

Laut TCM geben uns kalte, rohe Lebensmittel und besonders Brot jedoch nicht viel Lebensenergie. Rohes ist gut für Menschen, die von Energie nur so trotzen und die sehr schnell wieder hungrig werden. Doch Menschen, die eher dazu neigen zu frieren, die schnell müde werden und deren Immunsystem schwach ist, sollten mit rohen Lebensmitteln sparsam umgehen. 

Das liegt daran, dass man laut TCM glaubt, dass der Körper bei Rohkost viel mehr Energie in die Verdauung stecken muss, als bei gekochten und warmen Mahlzeiten.

Wenn du unter Allergien leidest, dann versuche dir öfter gute Hausmannskost zu kochen. Achte darauf, dass du viel Gemüse und gute Kohlenhydrate wie Reis, Quinoa oder Kartoffeln dazu isst. Falls du sehr mit Schwäche zu kämpfen hast, kannst du auch öfter Fleisch oder Eier dazu essen (auf Bioqualität achten). 

Besonders gute Qi-Lieferanten sind Goji-Beeren, Wurzelgemüse, Saaten, scharfe Gewürze und Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch.

Hinweis: Solltest du trockene Schleimhäute haben, ist Scharfes nicht so günstig für dich.

Schleimhäute regenerieren

Laut TCM gibt es außerdem zwei weitere Probleme, welche die Schleimhäute direkt betreffen können. Trockenheit oder Schleim. Wenn man in der TCM von Schleim spricht, dann meint man nicht unbedingt sichtbaren Schleim. Hier geht es eher um Verdickungen in den Energiebahnen, die durch eine ungesunde Ernährung oder Toxine entstehen können (man könnte auch „Schlacken“ sagen). 

Wenn du fühlst, dass deine Schleimhäute oft zu trocken sind, oder du weisst, dass du einer eher ungesunde Ernährung folgst, kannst du folgendes tun:

Integriere Lebensmittel, die befeuchtend und entgiftend wirken.

Diese nähren deine Schleimhäute und spülen gleichzeitig die Schlacken raus.

Solche Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • Saaten, Körner, Nüsse und Hülsenfrüchte: eingeweicht und/oder gekeimt
  • Gemüse: Artischocken, Auberginen, Pilze , Blumenkohl, Brokkolie, Gurken, Kohlrabi, Spargel, Zucchini, weißer Rettich, Tomaten
  • Obst und Beeren: Ananas, Äpfel, Birnen, Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Mandarinen, Obstkompotte, Melone
  • gesunde Fette: Avocados und Olivenöl

Die TCM setzt außerdem auf:

  • Akupunktur: Zur Stärkung des Immunsystems und Reduzierung von Entzündungen.
  • Kräutertherapie: Individuell abgestimmte Kräutermischungen zur Harmonisierung des Körpers.
  • Qigong: Zum Aufbauund Ausgleich der Energie

Ein ganzheitlicher Ansatz, der Körper, Geist und Seele einschließt, steht dabei im Vordergrund.

Fazit

Ob Heuschnupfen, Hausstauballergie oder Teppichallergie – sowohl die westliche Medizin als auch die TCM bieten unterschiedliche, aber oft ergänzende Ansätze zur Behandlung. Während die westliche Medizin schnelle Symptomlinderung verspricht, setzt die TCM auf langfristige Balance- und Ursachenforschung. Eine Kombination beider Methoden kann für viele Betroffene der Schlüssel zur Besserung sein.

Wenn du herausfinden willst, wie du deine Ernährung am besten umstellst, kontaktiere mich gerne für eine Beratung.

Häufig gestellte Fragen zu Heuschnupfen, Staub & Teppich Allergie


Wie erkenne ich, ob ich eine Hausstauballergie habe?

Typische Symptome sind Niesen, verstopfte Nase und tränende Augen, besonders in staubigen Umgebungen.

Kann ich trotz Allergie Teppiche verwenden?

Ja, mit der richtigen Pflege und Auswahl von allergikerfreundlichen Teppichen ist das möglich.

Hilft Akupunktur bei Allergien?

Viele Menschen berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Symptome durch Akupunktur.

Autor

  • Gründerin vom Wise Woman Magazine | Kommunikationswirtin | Ernährungsberaterin nach traditioneller chinesischer Medizin | Coach für kognitive Verhaltenstherapie Techniken

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