TCM Meridian Massage: So wirkt und funktioniert Tuina

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Tu Ina Massage
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Manche Massagen können mehr als nur Entspannung bringen. Die TCM Meridian Massage ist eine besondere Massage aus der traditionellen chinesischen Medizin. Sie vebrindet die uralte Heilmethode mit Körperarbeit. Durch die direkte Bearbeitung der Energie-Meridiane wird die Lebensenergie wieder in den Fluss gebarcht. Doch anders als bei der Akupunktur funktioniert das bei dieser Methode ganz ohne Nadeln. Hier erfährst du alles über die gesundheitsfördernde Wirkung und jahrealte Tradition der Tuina Massage.

Die Wurzeln der Tuina-Massage

Die Tuina-Massage ist eine der ältesten Heilmethoden der Welt und ein fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ihre Ursprünge reichen über 2000 Jahre zurück, wobei erste Erwähnungen im medizinischen Klassiker „Huangdi Neijing“ (Das Buch des Gelben Kaisers) aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. zu finden sind. Damals wurde die Methode unter dem Namen „Anmo“ praktiziert, was so viel bedeutet wie „Drücken und Reiben“. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus die Tuina-Massage, wobei „Tui“ für „Schieben“ und „Na“ für „Greifen“ steht.

Während der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) erlebte Tuina einen Höhepunkt und wurde in medizinischen Schulen gelehrt. In der Ming-Dynastie (1368–1644 n. Chr.) entstanden spezialisierte Tuina-Kliniken, die die Technik weiter verfeinerten. Mit der Zeit integrierte Tuina Elemente aus Theorie und Praxis der Akupressur, Gelenkmobilisation und Manipulation, was zu ihrer Vielseitigkeit beitrug. Heute ist Tuina ein integraler Bestandteil der TCM und wird weltweit praktiziert.

Die Philosophie hinter Tuina: Qi, Meridiane und die Fünf Elemente

Im Zentrum der TCM Meridian Massage steht das Konzept des Qi, der Lebensenergie, die durch den Körper fließt. Diese Energie bewegt sich entlang von Meridianen, den sogenannten Energieleitbahnen. Blockaden oder Ungleichgewichte im Energiefluss können zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Ganzkörpermassage zielt darauf ab, diese Blockaden zu lösen und das Gleichgewicht von Yin und Yang sowie der Fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) im Körper wiederherzustellen.

Durch spezifische Massagegriffe werden nicht nur die Meridiane stimuliert, sondern auch das Organsystem positiv beeinflusst. Die Kombination aus mechanischer Stimulation und energetischer Ausbalancierung macht Tuina zu einer ganzheitlichen Therapieform (ohne Nadel).

Die Tuina-Massage: Mehr als nur Entspannung

Tuina umfasst eine Vielzahl von Techniken, die je nach Beschwerdebild und Behandlungsziel eingesetzt werden. Zu den Grundtechniken gehören:

Tui (Schieben): Fördert den Qi-Fluss und löst Muskelverspannungen.

Na (Greifen): Lockert tieferliegende Gewebeschichten.

An (Drücken): Stimuliert spezifische Akupunkturpunkte.

Mo (Reiben): Beruhigt und harmonisiert den Energiefluss.

Rou (Kneten): Regt die Durchblutung an und entspannt die Muskulatur.

Gun (Rollen): Löst Verklebungen im Bindegewebe.

Kouji (Klopfen): Aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Insgesamt gibt es etwa 18 Grundgriffe und rund 300 Einzeltechniken. Die Auswahl und Kombination der Techniken erfolgt individuell, basierend auf einer umfassenden Diagnose nach TCM-Prinzipien.

Anwendungsgebiete: Wann Tuina helfen kann

Tuina wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. B. Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden)
  • Verdauungsprobleme (z. B. Gastritis, Verstopfung)
  • Gynäkologische Beschwerden
  • Schlafstörungen und Stresssymptome
  • Migräne und Kopfschmerzen
  • Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma)
  • Hyperaktivität bei Kindern

Wichtig ist, dass Tuina nicht bei akuten Infektionen, offenen Wunden oder Tumorerkrankungen angewendet werden sollte. Eine vorherige ärztliche Abklärung ist in solchen Fällen unerlässlich.

Tuina in der modernen Praxis: Integration und Ausbildung

In China ist Tuina ein fester Bestandteil der medizinischen Versorgung und wird in Krankenhäusern und Kliniken praktiziert. Auch in Europa gewinnt die Methode zunehmend an Bedeutung. Viele Therapeuten kombinieren Tuina mit anderen TCM-Verfahren wie Akupunktur oder Kräutermedizin.

Die Ausbildung zum Tuina-Therapeuten umfasst neben den praktischen Techniken auch fundierte Kenntnisse in TCM-Theorie, Diagnostik und Anatomie. Zertifizierte Kurse und Weiterbildungen werden mittlerweile in vielen Ländern angeboten.

Tuina vs. Shiatsu: Zwei Wege, ein Ziel

Obwohl Tuina und Shiatsu auf den ersten Blick ähnlich erscheinen – beide arbeiten mit Drucktechniken entlang von Energiepunkten – unterscheiden sie sich doch in Ursprung, Theorie und Anwendung deutlich.

Tuina stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und basiert auf dem Konzept des Qi-Flusses in den Meridianen sowie auf dem Gleichgewicht von Yin und Yang und den Fünf Elementen. Es ist sehr dynamisch, mit einer Vielzahl kräftiger Anwendungen wie Schieben, Greifen und Kneten.

Shiatsu hingegen hat seinen Ursprung in Japan und lehnt sich stärker an die japanische Heilkultur und die Weiterentwicklung traditioneller Anmo-Techniken an. Hier steht vor allem der sanfte, tiefgehende Druck mit Daumen, Handflächen und Ellenbogen im Vordergrund. Shiatsu wird meist auf einer Matte am Boden durchgeführt, während Tuina oft auf der Liege stattfindet.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Diagnostik: Während Tuina eine umfassende TCM-Diagnose inklusive Puls- und Zungendiagnose umfasst, verlässt sich Shiatsu stärker auf die intuitive Wahrnehmung des Therapeuten und die Reaktion des Körpers während der Behandlung. Beide Methoden verfolgen jedoch dasselbe Ziel – die Wiederherstellung des energetischen Gleichgewichts und die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden.

Tipps zur Wahl zwischen Tuina und Shiatsu

Die Entscheidung zwischen Tuina und Shiatsu hängt stark von Deinen persönlichen Vorlieben, Beschwerden und Zielen ab. Wenn Du eine eher aktive, kräftige Behandlung suchst, die gezielt auf körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Gelenkprobleme eingeht, ist Tuina oft die bessere Wahl. Tuina eignet sich besonders gut, wenn Du eine Behandlung möchtest, die auf einer detaillierten TCM-Diagnose basiert und gezielt Meridiane und Organsysteme behandelt.

Shiatsu hingegen kann ideal sein, wenn Du eine sanftere, meditative Berührung bevorzugst und Dich auf eine tiefere Selbstwahrnehmung und emotionale Balance konzentrieren möchtest. Es eignet sich hervorragend zur Stressreduktion, zum Lösen von innerer Anspannung und zur energetischen Harmonisierung.

Ein kleiner Tipp: Probier einfach beide Methoden aus, wenn Du neugierig bist! Oft zeigt Dir Dein Körper selbst, welche Technik ihm besser bekommt. Und wer weiß – vielleicht entdeckst Du in beiden eine wertvolle Ergänzung für Dein persönliches Wohlbefinden.

Fazit: TCM Meridian Massage – eine uralte Methode mit moderner Relevanz

Die TCM Meridian Massage verbindet jahrtausendealtes Wissen mit modernen therapeutischen Ansätzen. Sie bietet eine ganzheitliche Möglichkeit, körperliche und energetische Ungleichgewichte zu behandeln und das Wohlbefinden zu steigern. Ob zur Linderung spezifischer Beschwerden oder zur allgemeinen Gesundheitsförderung – Tuina ist eine wertvolle Ergänzung im Spektrum der ganzheitlichen Therapien.

Empfehlungen – Hier findest du eine gute TCM Massage in der Nähe (Die Großstädte):

München: tcm-massage

Berlin: Faszien und TCM

Hamburg: Praxis Leander Ladewig

Köln: Heilpraktiker TCM Köln

Häufig gestellte Fragen zu TCM Meridian Massage

Was unterscheidet Tuina von anderen Massagetechniken?

Tuina basiert auf den Prinzipien der TCM
und integriert energetische Konzepte wie Qi, Meridiane sowie Yin und Yang. Im Gegensatz zu westlichen Massagen zielt Tuina nicht nur auf Muskelentspannung, sondern auf die Harmonisierung des gesamten Organismus ab.

Ist Tuina schmerzhaft?

Die Intensität der Tuina-Massage kann variieren.

Autor

  • Gründerin vom Wise Woman Magazine | Coach für ganzheitliche Gesundheit (Ernährungsberaterin nach traditioneller chinesischer Medizin & Coach für kognitive Verhaltenstherapie Techniken)

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