On-Off-Beziehung: 7 Tipps für einen positiven Wandel

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Befindest du dich in einer Beziehungen, in der du und dein_e Partner_in euch wiederholt in Phasen des Zusammen-Seins und des Getrennt-Seins befindet? Diese Partnerschaften nennt man On-Off-Beziehungen. Womöglich erlebst du und dein_e Partner_in oft intensive Nähe und Leidenschaft, gefolgt von Konflikten oder Problemen, die zur Trennung führen. Doch trotz der Trennung findet ihr euch oft mit einer Versöhnung wieder zusammen und der Zyklus wiederholt sich. Diese Art von toxischer Partnerschaft ist für alle Beteiligten emotional belastend und instabil. Doch warum gibt es solche Muster in Beziehungen? Oft gibt es tiefer liegende Gründe für dieses Beziehungsverhalten, wie Unsicherheiten, Angst vor Verpflichtung oder Kommunikationsschwierigkeiten.

Warum es zu solch nervenaufreibenden Beziehungen kommt und wie du aus diesem Muster endgültig ausbrechen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist der psychologische Hintergrund von On-Off-Beziehungen?

Bei dem On-Off-Muster können verschiedene psychologische Hintergründe eine Rolle spielen:

Angst vor dem Alleinsein & Verlassenwerden: Vielleicht hast du eine tiefe Angst davor, allein gelassen zu werden. Deshalb bleibst du in einer Beziehung, selbst wenn sie ungesund für dich ist. Du kannst keinen Schlussstrich ziehen und dich trennen, weil du fürchtest, dass du niemand Neues finden wirst.

Unsicherheit und Selbstwertprobleme: Personen mit geringem Selbstwertgefühl oder Unsicherheiten könnten sich in toxischen Beziehung befinden, weil sie glauben, dass sie nichts Besseres verdienen. Möglicherweise denkst du, es gibt nichts besseres für dich, als das was du momentan bekommst. Daher findest du dich mit der komplizierten Situation ab.

Muster aus der Kindheit: Menschen können unbewusst in Mustern aus ihrer Kindheit weiterleben. Wenn sie in einem Umfeld aufgewachsen sind, in dem Beziehungen instabil oder Konflikte häufig waren, können sich diese Dynamiken in ihrem Erwachsenenleben wiederholen. In diesem Fall suchen sich solche Menschen unbewusst Partner aus, die ähnlich wie ihre Eltern agieren. Auch wenn sie in den Partnerschaften nicht wirklich glücklich sind, trennen sie sich nicht, denn die Beziehungsdynamik fühlt sich vertraut an. Oft fehlt ihnen auch das Bewusstsein dafür, dass man überhaupt richtig glücklich sein kann.

Kommunikationsprobleme: Wenn Paare Schwierigkeiten haben, effektiv miteinander zu kommunizieren oder Konflikte zu lösen, können sie in die Falle von Trennung und Versöhnung geraten. Sie trennen sich, wenn Probleme auftreten, anstatt sie anzugehen, um dann wieder zusammenkommen, wenn sie sich einsam oder reumütig fühlen.

Sucht nach Drama oder Leidenschaft: Manche Menschen fühlen sich von der Intensität einer On-Off-Beziehung angezogen. Sie könnten sich langweilen oder unzufrieden fühlen, wenn die Beziehung stabil und ruhig ist, und daher unbewusst Konflikte provozieren oder sich trennen, um die Aufregung wiederherzustellen. Das passiert natürlich unbewusst.

Bindungsangst: Es gibt viele Menschen, die negative Bindungserfahrungen in der Kindheit gemacht haben. Sie wünschen sich eigentlich Nähe, aber haben früh gelernt, dass sie verletzt werden, wenn sie sich jemandem emotional öffnen oder Nähe suchen. Daher gehen sie nur ein paar Schritte auf einen potentiellen Partner zu, bis die Angst vor Verletzung so groß wird, dass sie sich wieder entfernen. Auch dies passiert meist unbewusst.

Narzisstische Menschen: Es kann auch der Fall sein, dass du dich in einer Beziehung mit einem Narzissten befindest. Menschen mit einer narzisstischen Tendenz sind äußerst kompliziert und toxisch, da sie sich emotional von der Realität abgeschottet haben. Sie sind quasi ein Extremfall der oben genannten Bindungsangst. Typisch für narzisstisches Verhalten sind Phasen in denen sie andere Menschen mit Liebesbekundungen oder Aufmerksamkeit überschütten, und danach in das andere Extrem der Verachtung übergehen. Diese toxische Dynamik wirkt auf Menschen mit geringem Selbstwertgefühl wie ein Spinnennetz, aus dem sie nicht entrinnen können. Obwohl es ihnen mit dem Narzisst nicht gut geht, machen sie die Phasen der Liebesbekundungen abhängig. Die extremen Hoch- und Tiefphasen wirken wie eine Droge.

All diese Faktoren können individuell oder in Kombination dazu beitragen, dass Menschen in dem On-Off Kreislauf verbleiben. Es kann ratsam sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und gesündere Beziehungsmuster zu entwickeln. Hier jedoch ein paar Ratschläge, wie du alleine anfangen kannst, aus dem Nähe und Distanz Kreislauf heraus zu kommen.

Auslöser für eine on-off Beziehung

Wie du an dir arbeiten kannst, um diese Beziehungsmuster zu überwinden

Das Überwinden von On-Off-Beziehungen erfordert ein wenig mentale Arbeit, um persönliches Wachstum und Veränderungen in der Denkweise herbeizuführen. Hier sind einige Ansätze, die du nutzen kannst, um aus dem Teufelskreis auszubrechen:

1. Selbstreflexion: Beginne damit, deine eigenen Verhaltensmuster und Motivationen zu untersuchen. Frage dich, warum du dich in emotionaler Abhängigkeit befindest. Identifiziere mögliche Ängste, Unsicherheiten oder frühere Erfahrungen, die dazu beitragen könnten.

2. Stärkung des Selbstwertgefühls: Arbeite aktiv daran, dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu stärken. Setze dir Ziele, die unabhängig von Beziehungen sind, und konzentriere dich darauf, deine persönlichen Stärken und Fähigkeiten zu entwickeln.

3. Gesunde Grenzen setzen: Lerne, klare Grenzen in Beziehungen zu setzen und für deine Bedürfnisse einzustehen. Respektiere deine gesetzten Grenzen und erkenne, wann eine Beziehung nicht gesund für dich ist.

4. Kommunikationsfähigkeiten entwickeln: Arbeite an deinen Kommunikationsfähigkeiten, sowohl in Bezug auf das Ausdrücken deiner eigenen Bedürfnisse als auch darauf, aktiv zuzuhören und die Bedürfnisse deines Partners zu verstehen. Offene und ehrliche Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse und Konflikte zu minimieren.

5. Selbstfürsorge praktizieren: Pflege deine körperliche und emotionale Gesundheit, indem du regelmäßig Selbstfürsorge praktizierst. Das kann alles sein, von regelmäßiger Bewegung über gesunde Ernährung bis hin zu Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga. Auch Hobbies oder positive soziale Interaktionen geben dir viel positive Energie, die dich emotional unterstützt. Umgebe dich mit Menschen, dir dir halt und Unterstützung geben.

6. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Es ist wichtig anzuerkennen, wenn man Unterstützung benötigt. Wenn du dich seit sehr langer Zeit in einer nervenaufreibenden Beziehung befindest, oder solche Beziehungen immer wieder anziehst, ist es wichtig dieses Muster zu durchbrechen. Ein Therapeut oder Berater kann dir helfen, tieferliegende Probleme zu identifizieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

7. Neue Beziehungsmuster etablieren: Übe dich in neuen Beziehungsmustern, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen, guter Kommunikation und Stabilität basieren. Das bedeutet, bewusst Beziehungen zu suchen, die dich unterstützen und nähren, anstatt dich zu belasten. Eine normale Beziehung sollte nicht kräftezehrend sein.  

Zur Überwindung des On-Off-Beziehungsmusters ist es wichtig, dass du deinen Selbstwert findest und dir selbst genug Liebe entgegen bringst, um dich aus Situationen, die dir nicht gut tun, zu entfernen. Niemand hat es verdient lieblos oder sogar abwertend behandelt zu werden. Oder wenn du eher der Bindungsangst Mensch bist, versuche dich etwas zu öffnen und lieben Menschen zu vertrauen. . Diese Lernprozesse benötigen ein wenig Zeit, Geduld und Selbstreflexion. Doch die persönliche Entwicklung wird dir helfen stabile Partnerschaften aufzubauen. 

Partner

Beziehung retten, statt endgültiger Trennung

Wenn du davon überzeugt bist, dass ihr euch beide gut tut, und die Beziehung nur an Ängsten scheitert, möchtest du der Partnerschaft sicherlich eine Chance geben.

Gerade wenn du die Beziehung retten möchtest, ist emotionale Arbeit und Kommunikation ein Muss. Beide Partner sollten sich mit den oben beschriebenen Selbstreflektionen und Tipps auseinandersetzen. Kurze Phasen des Verliebtseins reichen nicht aus, um dauerhaft vor den berüchtigten Trennungsphasen zu schützen.

Wenn ihr beide für die Beziehung kämpfen wollt, nehmt euch die Zeit euch selbst und die andere Person besser kennen zu lernen. Stellt euch euren Ängsten und versucht euch vorsichtig an gemeinsames Vertrauen heranzutasten. Wer sich auf diesen Prozess einlässt wird oft mit wunderbaren neuen Erkenntnissen über sich selbst und  positiv aufregenden Beziehungserfahrungen belohnt.

Tipps zu konfliktlösender Kommunikation bei Beziehungsstreits findest du in diesem Artikel:

Beziehungsstreit – wie du Konflikte in der Partnerschaft löst

Weitere Infos zu narzisstischer Persönlichkeitsstörung erhälst du hier.

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