Kräuter für den Garten: Heilkräuter, Küchenkräuter und Co.

Kräuter ernten
Foto von Martina Ignacia (Pexels)
Wenn du Lust hast deinen eigenen kleinen Kräutergarten anzulegen, ist dieser Artikel perfekt für dich! Entdecke die besten Kräuter für den Garten: Tipps für Heilkräuter & Küchenkräuter, Pflanzanleitungen & Pflege-Tipps – perfekt für den Frühling!

Endlich ist der Winter vorbei und wir können mit der warmen Frühlingssonne wieder aktiv werden!

Vielleicht hast du schon länger den Wunsch, frische Kräuter aus dem eigenen Garten zum kochen oder für Tees, ätherische Öle und Tinkturen verwenden zu können. Das kann ich gut nachvollziehen! Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, wenn man seine Kräuterpflanzen selbst anbaut, wachsen und gedeihen sieht und sie dann auch noch verwenden kann! Egal ob du einen großen Garten, einen Balkon oder nur eine Fensterbank zur Verfügung hast, irgendwas kannst du immer anpflanzen!

In diesem Artikel erhältst du ein paar Tipps für deinen eigenen kleinen Nutzgarten. Hier findest du ein paar Heil-und Küchenkräuter, die gut im heimischen Garten gedeihen. Letztendlich sind alle Kräuter auch Heilpflanzen, aber ich habe dir hier ein paar verschiedene Kräuter aufgelistet, die oft eher als Heilkraut oder als Küchenkraut genutzt werden. Wie du dein frisches Grün nutzt, ist natürlich deine Sache ;). 

Heilkräuter: Grüne Helfer mit langer Tradition

Heilende Kräuter sind mehr als hübsche Gartenpflanzen, die harmonisierende Düfte verströmen – sie haben eine lange Geschichte als natürliche Helfer bei kleinen Beschwerden und werden oft als Hausmittel geschätzt. Viele von ihnen wachsen wunderbar im deutschen Klima und benötigen wenig Pflege. Hier ein paar bewährte Klassiker, die in keinem Heilkräutergarten fehlen sollten.

Kamille – der Alleskönner für Haut und Magen

Die Kamille liebt sonnige Standorte mit lockerem, eher trockenem Boden. Ihre Blüten haben entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften – perfekt für Tees, Tinkturen oder als Zusatz im Dampfbad bei Erkältungen. Du solltest sie möglichst im Frühling direkt ins Beet säen und regelmäßig gießen, ohne dass Staunässe entsteht. Wenn die Blüten voll geöffnet sind, kannst Du sie ernten und zum Trocknen aufhängen.

Pfefferminze – frisch, würzig und wohltuend

Pfefferminze wächst wie verrückt, wenn Du sie lässt. Sie liebt halbschattige Plätze und humusreichen Boden. Am besten setzt Du sie in einen separaten Topf oder eine Wurzelsperre, da sie sich sonst schnell ausbreitet. Die Blätter kannst Du den ganzen Sommer über ernten – ideal für Tee, Ice Tee, erfrischende Sommergetränke oder als Zusatz im Bad. Ihre kühlende und erfrischende Wirkung ist besonders gut bei Sommerhitze oder Hitzewallungen.

Salbei – robust und vielseitig

Der Salbei gehört zu den robusteren Kräutern und kommt mit trockenerem Boden gut klar. Er mag sonnige Plätze und braucht wenig Wasser. Seine silbrig-grünen Blätter sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch hilfreich bei Halsschmerzen oder als natürliches Desinfektionsmittel. Schneide ihn regelmäßig zurück, um ein buschiges Wachstum zu fördern.

Ringelblume – sanft zur Haut und schön fürs Beet

Die Ringelblume ist ein Klassiker unter den Heilkräutern und bringt mit ihren leuchtend orangefarbenen Blüten sofort gute Laune ins Beet. Sie wächst am besten an sonnigen Standorten mit nährstoffreichem, lockeren Boden. Du kannst sie ab April direkt aussäen – sie keimt schnell und blüht bis in den Herbst hinein. Die Blüten kannst Du ernten, sobald sie voll geöffnet sind, und zum Trocknen auslegen. Ihre hautpflegenden Eigenschaften machen sie ideal für selbstgemachte Salben, Tees oder Badezusätze. Außerdem hält sie durch ihre Inhaltsstoffe viele Schädlinge fern und ist damit auch ein toller Begleiter für Gemüsebeete.

Lavendel – beruhigend, duftend, dekorativ

Lavendel ist nicht nur ein Bienenmagnet, sondern auch ein echtes Wellnesskraut. Seine beruhigende Wirkung wird vor allem bei innerer Unruhe, Schlafproblemen oder Kopfschmerzen geschätzt. Er liebt sonnige, trockene Plätze und braucht durchlässige, kalkhaltige Erde – Staunässe mag er gar nicht. Pflanze ihn am besten im Frühling, wenn keine Fröste mehr drohen. Schneide ihn jedes Jahr nach der Blüte zurück, damit er kompakt bleibt. Seine Blüten kannst Du trocknen und in Duftsäckche füllen, für Tees verwenden oder als entspannenden Badezusatz nutzen. Der Lavendelduft wirkt wie Urlaub in der Provence – und das direkt aus dem eigenen Garten.

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Küchenkräuter: Klassiker für Topf und Teller

Küchenkräuter gehören zu den beliebtesten Pflanzen im Garten – kein Wunder, schließlich bringen sie frische Aromen direkt in Deine Gerichte. Viele lassen sich wunderbar im Topf, auf dem Balkon oder im Garten kultivieren.

Basilikum – der mediterrane Liebling

Basilikum liebt Wärme und Sonne, kommt also erst nach den Eisheiligen nach draußen. Er braucht nährstoffreiche Erde und regelmäßige Wassergaben – aber bitte nie von oben gießen, das mögen seine empfindlichen Blätter nicht. Ernte ihn regelmäßig von oben, damit er sich gut verzweigt und buschig wächst.

Schnittlauch – unkompliziert und aromatisch

Schnittlauch ist ein echter Allrounder in der Küche. Er wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Plätzen und liebt feuchte, nährstoffreiche Böden. Wenn Du ihn regelmäßig zurückschneidest, wächst er kräftig nach. Er ist winterhart und treibt jedes Jahr zuverlässig neu aus.

Thymian – klein, aber oho

Thymian ist ein kleines Würzwunder mit großem Aroma. Er bevorzugt trockene, sonnige Standorte und kommt mit kargem Boden bestens klar. Einmal eingepflanzt, braucht er kaum Pflege – nur gelegentliches Gießen bei langer Trockenheit. Seine Blätter passen perfekt zu mediterranen Gerichten und sind auch getrocknet ein echter Genuss.

Rosmarin – das mediterrane Multitalent

Rosmarin ist nicht nur ein echter Klassiker für Ofenkartoffeln und Fleischgerichte, sondern auch ein toller Duftspender im Garten. Er liebt warme, sonnige Standorte mit durchlässigem Boden – Staunässe ist sein größter Feind. Wenn Du ihn im Topf ziehst, achte auf gute Drainage und verwende sandige Kräutererde. In milden Regionen übersteht er den Winter draußen, ansonsten freut er sich über ein geschütztes Plätzchen drinnen. Schneide ihn im Frühjahr leicht zurück, damit er schön buschig wächst und neue Triebe bildet. Die Nadeln kannst Du das ganze Jahr über ernten und frisch oder getrocknet verwenden – das volle Aroma des Rosmarins entfaltet sich besonders gut beim Erhitzen.

Dill – zart, frisch und perfekt für Gurkensalat

Dill ist ein echter Sommerliebhaber und gedeiht wunderbar in deutschen Gärten. Er braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und lockere, humusreiche Erde. Am besten säst Du ihn direkt ins Beet, da er empfindlich auf das Umpflanzen reagiert. Halte die Erde gleichmäßig feucht, dann wächst er kräftig und bildet feine, zarte Triebe. Dill ist einjährig, aber sät sich gern selbst aus – also lass ruhig ein paar Pflanzen blühen. Seine gefiederten Blätter sind ein Muss in Gurkensalat, zu Fisch oder in Dips. Auch die gelben Blütendolden und Samen sind verwendbar – ein echtes Allroundtalent im Kräutergarten.

Bonus Tipps – wertvolles Unkraut!

Löwenzahn – unterschätztes Wildkraut mit Power

Oft als Unkraut verschrien, ist Löwenzahn in Wahrheit ein echtes Multitalent. Er wächst nahezu überall, ist extrem pflegeleicht und lässt sich sowohl als Heilkraut als auch als Küchenkraut verwenden. Von der Wurzel bis zur Blüte ist jede Pflanzenteil nutzbar – das macht ihn besonders vielseitig. Löwenzahn liebt sonnige Standorte mit durchlässigem Boden, wächst aber auch im Halbschatten noch zufriedenstellend. Du kannst ihn einfach dort wachsen lassen, wo er sich von selbst ansiedelt, oder gezielt im Kräuterbeet aussäen. Wichtig ist nur, dass Du ihn nicht von stark befahrenen Wegen oder gespritzten Flächen erntest.

Die jungen Blätter sind perfekt für Salate oder grüne Smoothies – sie haben eine leichte Bitternote, die an Rucola erinnert. Die Blüten kannst Du zu Sirup, Gelee oder Löwenzahnhonig verarbeiten, während die Wurzeln getrocknet und als Tee oder Kaffeeersatz verwendet werden können. Löwenzahn wirkt entschlackend, regt Leber und Galle an und ist ein wertvoller Helfer bei Verdauungsbeschwerden. Wer also offen ist für Wildkräuter, hat mit dem Löwenzahn eine kostenlose, gesunde und aromatische Ergänzung direkt vor der Haustür.

Brennnessel – Superfood und Heilpflanze aus dem Garten

Die Brennnessel hat ein ziemlich schlechtes Image – dabei ist sie eine der nährstoffreichsten und wirksamsten Wildpflanzen überhaupt. Sie steckt voller Eisen, Vitamin C und Eiweiß und kann sowohl in der Küche als auch in der Hausapotheke vielseitig genutzt werden. Brennnesseln wachsen nahezu überall, bevorzugen aber nährstoffreiche, halbschattige bis sonnige Plätze mit feuchtem Boden. Du kannst sie gezielt im Garten kultivieren, indem Du ein kleines Beet dafür reservierst – oder Du nutzt einfach die wilden Exemplare, die ohnehin meist in der Nähe auftauchen.

Die jungen Triebe im Frühling sind zart und perfekt für Suppen, Smoothies oder als Spinatersatz geeignet. Vor dem Verarbeiten einfach kurz mit heißem Wasser übergießen oder dämpfen – so verlieren sie ihre „Brennhaare“. Auch als Tee ist Brennnessel extrem gesund: Sie wirkt entwässernd, blutreinigend und stoffwechselanregend. Ihre Samen gelten sogar als kleiner Energiebooster. Ob als Pflanze zum Essen, Trinken oder Düngen im Garten – die Brennnessel ist ein echter Allrounder, der in keinem naturnahen Kräutergarten fehlen sollte.

Pflanztipps für Deinen Kräutergarten – Pflege und Ernte

Beim Anlegen eines Kräutergartens solltest Du ein paar Dinge beachten, damit Deine grünen Schätze gesund und aromatisch wachsen:

Pflanze mehrjährige Kräuter wie Salbei, Thymian oder Schnittlauch möglichst an einen festen Platz. Ein sonniger Standort ist für die meisten Kräuter ideal – Ausnahmen wie Pfefferminze oder Zitronenmelisse mögen es lieber halbschattig.

Vermeide Staunässe, indem Du den Boden gut lockerst oder bei Töpfen auf eine gute Drainage achtest.

Ernte regelmäßig, aber nicht zu radikal – so bleibt die Pflanze vital und wächst kräftig nach.

Ein Hochbeet oder eine Kräuterspirale sind besonders praktisch, wenn Du wenig Platz hast und verschiedene Standortansprüche berücksichtigen willst.

Natürliche Pflege: Dünger und Pflanzenschutz für gesunde Kräuter

Auch wenn Kräuter in der Regel genügsam sind, freuen sie sich über ein bisschen Unterstützung – vor allem, wenn Du regelmäßig erntest. Mit dem richtigen Dünger und einem sanften Pflanzenschutz bleiben Deine Pflanzen kräftig, aromatisch und widerstandsfähig gegen Schädlinge.

Bei Kräutern solltest Du unbedingt auf organische Dünger setzen – chemische Varianten sind oft zu stark und können das feine Aroma beeinträchtigen. Ideal sind Kompost, verdünnte Pflanzenjauche (z. B. aus Brennnessel oder Beinwell) oder spezieller Bio-Kräuterdünger aus dem Gartenfachhandel. Besonders Starkzehrer wie Basilikum oder Petersilie profitieren von einer regelmäßigen, aber maßvollen Nährstoffgabe. Schwachzehrer wie Thymian oder Rosmarin kommen mit wenig aus – hier reicht meist ein gut vorbereiteter Boden.

Beim natürlichen Pflanzenschutz haben sich einfache Hausmittel bewährt: Gegen Blattläuse hilft beispielsweise eine Sprühlösung aus Wasser mit etwas Schmierseife und einem Spritzer Alkohol. Auch ein Sud aus Knoblauch oder Zwiebeln kann abschreckend wirken. Um Schnecken fernzuhalten, helfen Kaffeesatz, Kupferbänder oder ein kleiner Wall aus Lavamehl. Bei Pilzproblemen solltest Du befallene Blätter sofort entfernen und die Luftzirkulation verbessern.

Ein gesunder Boden, passende Pflanzen Nachbarn und regelmäßiges Mulchen tragen ebenfalls dazu bei, dass Deine Kräuter kräftig und schädlingsfrei bleiben – ganz ohne Chemie. So kannst Du sicher sein, dass alles, was Du aus Deinem Kräutergarten erntest, wirklich natürlich, gesund und voller Geschmack ist.

Fazit: Der Vielfalt an Kräutern für den Garten sind keine Grenzen gesetzt!

Mit deinem eigenen kleinen Kräutergarten bist du auf alles vorbereitet und gut ausgestattet. Warum alles im Supermarkt kaufen, wenn du es auch selber anbauen und ernten kannst!? Die Energie eigen gezogener Kräuter ist auch ganz anders. Du weißt, in welcher Erde sie gewachsen sind, womit du sie gedüngt hast und wie viel Pflege du in sie gesteckt hast. All dies macht sie besonders und so genießt du sie auch ganz anders!

Viel Spaß beim Pflanzen und Hände dreckig machen!

Ein wenig Hildegard von Bingen steckt doch in uns allen ;). 

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Häufig gestellte Fragen zu: Kräuter für den Garten und Kräuterbeet

Welche Kräuter eignen sich für Anfänger?

Für den Einstieg sind Schnittlauch, Thymian, Petersilie und Minze besonders empfehlenswert. Sie sind pflegeleicht und wachsen auch im Topf sehr gut.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Pflanzen?

Der Frühling ist ideal, vor allem ab Mitte April, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Mehrjährige Kräuter kannst Du aber auch im Herbst pflanzen.

Wie oft sollte man Kräuter gießen?

Die meisten Kräuter mögen es eher trocken als zu nass. Gieße am besten morgens und nur, wenn die Erde wirklich trocken ist.

Können Kräuter miteinander kombiniert werden?

Ja, aber achte auf ähnliche Standortansprüche. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano vertragen sich gut. Pfefferminze sollte eher separat gepflanzt werden, weil sie stark wuchert.

Wie erntet man Kräuter richtig?

Schneide regelmäßig die oberen Triebe ab, am besten vormittags bei trockenem Wetter. So regst Du neues Wachstum an und erhältst das volle Aroma.

Autor

  • Gründerin vom Wise Woman Magazine | Coach für ganzheitliche Gesundheit (Ernährungsberaterin nach traditioneller chinesischer Medizin & Coach für kognitive Verhaltenstherapie Techniken)

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