Die heilende Kraft des Satzes ,,Ich kann nicht mehr!”


ich kann nicht mehr

Die meisten von uns sind in einer Generation aufgewachsen, die Workaholics glorifiziert. Immer weiter machen, das Beste geben. Denn nur die Stärksten überleben. Ein Mindset, das uns vorgelebt wurde, von Eltern und Medien. Und ja, natürlich ist es auch nicht völlig verkehrt, wenn wir große Ziele haben, müssen wir auch etwas dafür tun und uns angemessen verhalten. Doch das Problem liegt in der Vorstellung, dass wir dieses Überlebenskämpfer Mindset auf unseren kompletten Alltag übertragen haben. Wir versuchen, die beste Arbeit zu leisten, den bestmöglichen Körper zu haben, die besten Eltern zu sein, die besten Partner oder Freunde zu sein, unsere Eltern stolz zu machen…. .

Alles muss funktionieren und perfekt sein. Wenn wir irgendwann erschöpft sind, überlegen wir uns, wie wir uns wieder hochputschen können, um weiterzumachen. So dreht sich die Erschöpfungsspirale weiter.

Irgendwann kommt der Punkt, an dem du dir endlich eingestehst: ,,Ich kann nicht mehr!”

An diesem Punkt kommen oft zuerst Verzweiflung und Ängste zum Vorschein. Doch dann beginnst du alles in Frage zu stellen.  

Ist alles, wofür ich mich aufgeopfert habe, wirklich so wichtig? 

Was bringt es mir, wenn ich mich kaputt mache?

Für wen habe ich mich so angestrengt? Bekomme ich das Gleiche von diesen Menschen zurück? Was habe ich dadurch gewonnen?

Es ist ein Punkt, an dem du realisierst, dass du es lange Zeit übertreiben und über deinen eigentlich verfügbaren Ressourcen gelebt hast. Du hast dich mit allem, was dir möglich war, für gewisse Dinge oder Menschen eingesetzt, die dir nicht wirklich viel zurückgegeben haben. Ein typisches Muster der sogenannten “People Pleaser”. Ein geringer Selbstwert und Ängste der Zurückweisung werden versucht zu überdecken, indem man alles versucht, um andere glücklich zu machen. Ein Muster, das oft in der Kindheit entstand. Man erhofft sich, Selbstwert und Anerkennung zu schaffen, durch den Versuch, perfekt zu sein.

Doch an dem Punkt, an dem du nicht mehr kannst, siehst du ein, dass dir all die Mühen nicht die erhoffte Zukunft erschaffen haben. Im Gegenteil. Du hast dich tatsächlich eher darum bemüht, anderen ein gutes Leben zu schaffen. So tritt die heilende Wende in deinem Denken ein:

Ich kann nicht mehr! Jetzt bin ich dran!

Du beginnst deine Energie von allem, was dich nicht glücklich macht, zurückzuziehen. 

Der Job, der dir nicht die verdiente Anerkennung gibt. Freunde, die dich nur für ihre Unterhalten kontaktieren. Affären, von denen du nur Aufmerksamkeit bekommst, wenn sie etwas von dir wollen. Partner, die dich für ihr eigenes Wohlbefinden ausnutzen. Die Liste sieht bei jedem anders aus, aber tief in dir weißt du, was dich in deinem Leben unterstützt und was dir eher Energie raubt. Der Satz der an diesen Punkten am meisten zutrifft ist:

I’m done with everybody’s shit! / Ich hab genug von eurem Scheiss!

Im Grunde ist es natürlich nicht nur die Schuld der anderen, sondern auch dein Verhalten, was es ihnen ermöglicht hat, dich auszunutzen. Doch dieser Satz und die Wut dahinter tut gut und hilft, den Prozess des Grenzen-Setzens einzuleiten. Grenzen setzen heißt, dass du lernst “Nein” zu sagen. Du beginnst mehr für dich selbst zu leben. Du erlernst einen gesunden Egoismus, um dich selbst mehr zu unterstützen, zu schützen und deine Energien angemessen zu verteilen.

Freue dich auf diesen Punkt des emotionalen Dead Ends. Lasse zu, dass du am Ende bist und nicht mehr kannst. Du kannst dich erst darin fallen lassen, die Emotionen dazu zulassen und danach deinen eigenen Weg in eine bessere Zukunft für dich erforschen.

Normalise: Ich kann nicht mehr!

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